Kategoria: Komunikaty Biura Prezydenta
Piszą o nas w "Westfalische Rundschau"
W sobotnio-niedzielnym wydaniu gazety "Westfalische Rundschau" w Północnej Nadrenii Westfalii (Niemcy) ukazał się artykuł pt. "Polen gehört wieder zum Herzen Europas" ("Polska ponownie w sercu Europy”). Oto obszerne fragmenty artykułu w języku niemieckim:
"Polen gehört wieder zum Herzen Europas"
Nahe des Rathauses von Nowy Sacz feiern in der Nacht zum 1. Mai über zehntausend Menschen den EU-Beitritt. (WR-Bild)
Schwerte. (TK) Wieder zum Herzen Europas zu gehören, ein Let´s go West ohne Schlagbäume: Darin gipfelt die Freude der Menschen aus Nowy Sacz, der polnischen Partnerstadt Schwertes, wenn am 1. Mai ihr Land in die EU aufgenommen wird. Eine Stadt, die wie wohl alle Kommunen des Landes einen Auf- und Umbruch erlebt.
Über zehntausend Menschen werden am Abend des 30. April in Nowy Sacz zur großen EU-Party erwartet. Musikgruppen, Sänger und Künstler wollen ein faszinierendes Unterhaltungsprogramm auf die Bühne bringen.
Wieder vollwertig auf der europäischen Bühne mitzuspielen, das erfüllt die Bürger der 85 000 Einwohner zählenden Kommune mit Stolz, obwohl in den vergangenen Monaten sich mit den Glücksgefühlen auch eine gehörige Portion Skepsis paarte. Das hat Wojciech Piech beobachtet, bei der Malopolska Wojewodschaft Nowy Sacz (gleichnamig mit der Stadt) zuständig für Marketing und Werbung und zudem bis vor kurzem Vorsitzender des Partnerschaftskreises Nowy Sacz-Schwerte.
Einen gehörigen Dämpfer haben die Erwartungen der Polen dadurch erlitten, dass sich Perspektiven, die viele westliche Nachbarn zeichneten, nicht erfüllen werden. So bleibt der Arbeitsmarkt beispielsweise in Deutschland und Österreich für polnische Bürger während der nächsten sieben Jahre fest verschlossen, auch andere Staaten folgen dem Beispiel. Nur Irland und Großbritannien öffnen die Türen.
Die aus westlicher Sicht geringen Löhne in Polen, das monatliche Durchschnittseinkommen liegt bei 500 Euro, haben bei uns die Diskussion um zu hohe Arbeitskosten in Deutschland angefacht. Die Polen sehen ihr Lohnniveau in einem ganz anderen Licht. Sie fürchten, dass sie auf internationalem Parkett mit diesen Summen überhaupt keine Chance haben. Pläne, im Westen Urlaub zu machen, Schüler-, Kultur- und Wirtschaftsaustausch, all diesen Vorhaben sind finanzielle Fesseln angelegt, sorgen sich die Polen. Auch ohne die nun aufgebauten Barrieren sei der Kontakt zum Westen für seine Landsleute nicht einfach, sagt Piech und verweist auf die sprachlichen Hürde.
Sicherlich, so er, "hoffen wir auf Investitionen von europäischen Unternehmen." Die Arbeitslosenquote liegt in Nowy Sacz bei rund 20 Prozent. Da könne ein Engagement des einen oder des anderen Konzerns die Lage deutlich verbessern. Noch zeichne sich aber kein Hoffnungsträger ab. Ein Handelsriese habe zwar erst kürzlich einen neuen Supermarkt gebaut, 200 Stellen geschaffen, doch Nowy Sacz benötige wie alle anderen Städte produzierendes Gewerbe oder Dienstleistungsbetriebe. Piech denkt an Firmen wie die Kölner Carbon, die in Nowy Sacz vor Zeiten einen Standort mit rund 400 Stellen schuf.
Nicht gut genug für den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt gerüstet zu sein, ist eine weitere Sorge, die die Menschen umtreibt. Viele Unternehmen haben durchaus hohe Qualitätsstandards, erklärt Piech, stellen Waren für deutsche Firmen her, dennoch gebe es manches Defizit. Zudem stelle sich die Frage, ob die Unternehmer sich selbst genügend auf die zu erwartenden Situationen vorbereitet haben.
Dass der Zloty heutzutage stark ist, gehört zu den Momenten, die die Polen sehr zu schätzen wissen. Das hängt nicht nur mit der Zeit des Kommunismus zusammen, in der der Zloty - wie alle osteuropäischen Gelder - international keinen großen Wert hatte. Das hat auch enge Verbindungen zur Situation, wie sie noch in den 90er Jahren vorherrschte. Damals bildeten Politik und Wirtschaft eine Einheit, oder anders gesagt: eine Schicksalgemeinschaft. "Jetzt nicht mehr", so Piech. Gerade erlebt Polen eine große Regierungskrise, das noch herrschende Bündnis der demokratischen Linken steht vor dem Aus. Das hat der Stabilität des Zloty keinen Abbruch getan. Der Kurs: 1 Euro = 4,75 Zloty.
Trotz aller Fragen und Ängste spüre man viel Enthusiasmus in Nowy Sacz, sagt der Sozialwissenschaftler. Der Gedanke, nach über 60 Jahren wieder daheim in Europa zu sein, beflügele die Menschen. Und Piech hofft, dass auch der Kontakt mit Schwerte noch intensiver und enger wird. Als Nachbarn, zwischen denen keine echte Grenze mehr liege, lasse sich das Gefühl der Gemeinschaft noch viel stärker erleben.
09.04.2004
Na podstawie
http://www.westfaelische-rundschau.de Autor: -
Dodano: 2004-04-14 00:00:00
Zobacz też najnowsze aktualności
lub